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Nichts und etwas

Zeit einigen Dingen einen Kanal zu geben, zu allererst das größte Ärgernis:

Ich versuche seit geraumer Zeit Skypecasts in Betrieb zu nehmen, ein neues Feature von Skype, welches es ermöglicht Konferenzschaltungen zu machen und auch aufzunehmen. Leider vergebens. Es scheitert bereits am Login. Dieser funktioniert auf der normalen Skype Seite einwandfrei, trotz zahlreicher Versuche wollen die Skypecasts jedoch partout nicht. Also eine Anfrage an den Support, nur um festzustellen, dass dort entweder Standardmeldungen in Emails kopiert werden oder Menschen sitzen die keine Ahnung haben. Auf die erste Anfrage noch eine eher allgemeine Stellungnahme: "Temporary problem, should be fixed". Auf das zweite Email dann: "Reset your password". Hatte ich natürlich schon probiert. Die dritte Antwort dann bringt die erhoffte Erhellung: "Please clear your Browsercache and delete Cookies." Danke, hatte ich selbstverfreilich schon gemacht. Wenn das die gesamte Weisheit in dieser Frage ist, dann bleibt zu hoffen, dass ich der einzige bin der dieses Problem hat. Und für alle weiteren Antworten: ja, ich habe verschiedene Browser ausprobiert.

Gestern in Düsseldorf, jetzt gerade in Zürich unterwegs fallen mir zwei Dinge wieder schlagartig auf:
  1. es ist verdammt schwer einen geeigneten Platz zum Schreiben zu finden, in der eigenen wie in einer fremden Stadt
  2. obwohl viele Kaffeehäuser heute schon WLAN anbieten (in den seltensten Fällen gratis), mangelt es an einer zweiten "lebenswichtigen" Ressource im Computerzeitalter: Steckdosen (die Ressource ist natürlich Strom)
Und das verwundert mich immer wieder: wie kann man WLAN anbieten ohne eine halbwegs brauchbare Anzahl von Steckdosen zu haben? Gerade sitze ich bei Starbucks (wegen der Sofas) und auf zwei Stockwerken finden sich insgesamt genau 2 Steckdosen. Je eine pro Stockwerk.

Die dritte interessante Erkenntnis die irgendwo zwischen Optimismus und Ärgernis schwankt ist, dass es in der Tat viele Produkte (besonders Software) gibt, deren starke Verbreitung nicht auf Grund der Nützlichkeit (nicht ausgedrückt in Funktionen sondern eher in Flexibilität) besteht. Konkretes Beispiel: in zwei großen Projekten in der nahen Vergangenheit und Gegenwart hatten wir es mit SAP Portallösungen zu tun. Beide haben sich als herausragend unflexibel, kolossal behäbig und absolut unzeitgemäss herausgestellt. Und damit meine ich noch nicht mal die URLs die das Ding produziert sondern alleine die Flexibilität der Lösung angesichts der (nicht ungewöhnlichen) Bedürfnisse. Eine der Firmen hat das Problem mit SAP dann durch die Integration eines zweiten CMS gelöst, das wiederum so unflexibel war, dass die Startseite jetzt eine von Hand befüllte (!) HTML Seite ist. Es lebe der Fortschritt.

Die Frage ist nun, wie SAP trotz dieser Mängel zum de facto Standard wurde. Rein argumentativ ist dies vermutlich mit der Leistungsfähigkeit in puncto ERP zu beantworten, für Webanwendungen aller Art, ist SAP jedoch die denkbar ungünstigste Lösung. Stichwort: Leben von Kundenzugang.
Dieser Beitrag wurde am Freitag, 19. Mai 2006, 16:18 verfasst und hat 1 Kommentar. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



Kommentare
#   20. Mai, 18:51   martinroell
Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass das Strom-Problem in absehbarer Zeit gelöst werden wird. Eine Lösung ist zum Glück schon erfunden: Doppelzellenakkus. Mein neues Notebook hatte so einen dabei. Er ermöglicht es, sechs Stunden ohne Stromversorgung durchzuarbeiten, mit WLAN etwa vier. Zusammen mit dem Normalakku schafft man es auf acht Stunden und mehr, je nach Arbeit. Das ist ganz wunderbar: Man kommt nie wieder in "ich muss schnell fertigwerden und die Bildschirmhelligkeit runterregeln, weil mir sonst der Akku abraucht"-Probleme. Kein stromversorgungsbedingter Zeit-Stress mehr. Und dazu, daran hatte ich erst gar nicht gedacht: Man kann das Stromkabel fast immer zu Hause lassen. Egal, wo man hingeht. Nicht mehr dieser Tunnenblick ins Café: "Wo ist die Steckdose?" sondern einfach reingehen, Platz nehmen, arbeiten. Nicht mehr Wege nach Steckdosenverfügbarkeit planen, sondern einfach gehen und dann arbeiten, wenn man will. Highly recommended. (Hier: Ein Samsung Q30. Mit den IBM-Kisten soll's auch gut gehen.)