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Das kleine Fernsehspiel

Ich bin kein ausgemachter Fan von schwerer Kost im Fernsehen. Eine gute Reportage, gute Filme (auch im Kino) und ernste Unterhaltung sind wunderbar, aber in den meisten Fällen brauche ich abends etwas Ablenkung, einfache Unterhaltung, vielleicht etwas Action, keinesfalls eine seichte Komödie.

Gestern Nacht lief auf ZDF ein wunderbarer Film bei dem ich hängen geblieben bin. Eine bewusst amateurhaft gemachte Dokumentation über die Entwicklung eines Spitzenmusikers nach einem schweren Schlaganfall. Am seidenen Faden, so der Name der Doku, die aus Perspektive von Katarina Peters, der Ehefrau von Boris Baberkoff, über die Leiden und die kleinen Erfolge nach dem Schlaganfall berichtet.

Sehr einfühlsam und absolut beeindruckend, mit welcher Stärke Baberkoff versucht wieder Herr über seinen Körper zu werden. Durch eine Beschädigung des Stammhirns ergaben sich nicht nur Lähmungen, sondern auch Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit (ständige Doppelbilder) und generelle Schäden in der Motorik.

Frohe Momente, kleine Erfolge, wechseln sich mit traurigen Episoden ab, die Kommentare von Peters, die ruhig, beinahe emotionslos, dazugesprochen werden, verleihen dem Film eine große Aura. Schöner Film, schwieriges Thema. Vorallem die Erkenntnis, dass jeder Tag drastische Veränderung bedeuten kann.
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 10. Mai 2006, 10:36 verfasst und hat 1 Kommentar. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.




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