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spacerspacerspacer

Des Textes freudige Dichte

Meine Damen und Herren, werden Sie Zeuge eines seltenen, aber darob umso lesenswerteren Microcontent-Schnipsels in unlangreiterscher Länge:

Data Web wäre wohl der bessere Name für die erste Iteration des Semantic Webs gewesen; anstatt gleich weltweite Räsoniermaschinerie anwerfen zu wollen (und sich letztendlich nur daran verschlucken zu können) hätte Konzentration auf ein einfaches, praktisches, generisches Datenmodell und vor allem die Definition entsprechender Transformationskonstrukte für die web-scale mit absoluter Sicherheit auftretenden Metamodeldivergenzen schon deutlich mehr Impact zeitigen können. Letztendlich war worse noch zumeist better und auch der jetzt schon bedenklich wacklige RDF/S/OWL-Stack wird wie weiland SGML noch sein HTML finden; ob dies (wie Adam Bosworth in bosworth-open-data meint) RSS oder einer seiner Nachkommen im Syndikationsgewerbe ist, wird sich weisen - ich tippe bzw. hoffe da nach wie vor eher auf ein von der Verontologisierungs-Zwangsneurose (und dem äusserst schlecht sitzenden XML-Pelz) befreites RDF--.

Dekontextualisiert und dewikifiziert von mir, für den ursprünglichen Lebensraum, sein Sie auf des Werkes feine URL verwiesen. Ich erhebe an dieser Stelle meine uralte Forderung: man ermutige ihn zu schreiben, es geht ja!

Und ganz nebenbei aber eigentlich hauptsächlich: wie Recht er hat, der Herr Langreiter. Alleine die jüngsten Experimente mit XMLizierten RDF Strukturen zum Datenaustausch zeigen die heillose Überdimensionierung, die simple Platz-, Bandbreiten- und Zeitverschwendung die dies zur Folge hat. Schlank und schön, ausbaufähig und flexibel muss es sein. Die Ansätze hätte RDF ja, wenn es nur den XML Speck los wird und sich der Nebel der Schemata endlich lichten würde. Und Ontologien ist sowieso schon spätestens seit 2003 Unwort des Jahrzehnts, wenn nicht sogar des Jahrhunderts.
Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 4. August 2005, 00:03 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Projects galore

Wer sich nach den bisherigen Beiträgen fragt, ob Herr smi wohl nur noch über tief- bis unsinnige Dinge sinniert, hinter-, unter-, über- oder abfragt, der sei beruhigt. Es ist der Gegenpol zu den zahlreichen Projekten die derzeit im Entstehen sind.

Dies sind einerseits schöne Projekte für Kunden die neue Wege gehen wollen. Andererseits einige Weiterentwicklungen in anderen Bereichen. Es könnte ja momentan auch kaum spannender sein, gerade erwacht die Internet Gemeinde wieder und wird umtriebig bis übermütig. Schön.

Auch wir sind hyperaktiv, allein durch die massive und absolut notwendige Verstärkung die Knallgrau erfahren hat. Es brodelt. Viele neue Menschen, viele neue Ideen und ein spürbarer Luftstrom, der durch den Wald pfeift.

Die Bäume, sie sprechen und murmeln vor sich hin und sagen: "Online Magazine könnte man anders machen". "Social Software muss ein neues Niveau erreichen." "RSS ist eine gute Sache."

Stay tuned. Der Herbst kommt bald und dann fallen die Blätter im Wald. Das gibt die Sicht frei auf die Früchte der Arbeit.

Und: nein! Ich sage jetzt nicht, wie so mancher Politiker in der Alpenrepublik, dass dann die Zeit der Ernte gekommen ist. Pfui. Dass Sie sich diese Assoziation gleich wieder aus dem Kopf streichen. Danke.
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 3. August 2005, 23:36 verfasst und hat 2 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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My first love.

Letztes Wochenende auf der unvermeidlichen Einkaufstour zur Befriedigung jener Bedürfnisse, die eher gesellschaftliche Gründe haben als tatsächliches Überleben. Ich ging Hosen kaufen, ohne Peymann und (natürlich) ohne Bernhard. Aber darum geht es nicht.

Es geht um den kleinen Abstecher in das große, anonyme, nüchtern moderne, nicht einmal annähernd geile Elektronik Fachgeschäft, dessen wohl beste Eigenschaft, neben den dutzenden schlechten, sicherlich die Fülle und Sortierung des Sortiments and Compact Discs, gemeinhin lieblos als CDs bezeichnet, ist.

Auf der selbstverständlich amazonistisch verwalteten Wunschliste hatten sich schon dutzende Artikel angesammelt, darunter haufenweise jene Silberscheiben, die seit Napster & Co. nur noch selten zu Ehren kommen. Doch ich oute mich hiermit als CD Käufer. Ich bin ein begeisterter Booklet Leser, zwei große, metallene Ständer zieren meinen Lebensraum, beide bis oben hin mit CDs gefüllt. Das letzte Drittel hat es gar nicht in die Regale geschafft, sondern liegt wahllos und doch geordnet auf diversen Kästen herum. Geordnetes Chaos.

Mein Schatz. Musik. Definitv meine erste Liebe.

Geworden sind es letztlich dann die folgenden Werke:
  • das aktuelle Ouvre der Foo Fighters namens "In Your Honor" (die in manchen Liedern wieder zu alter Größe zurückgefunden haben, den schlechten Einfluss der Queens of the Stone Age aber dann doch nicht abschütteln konnten)
  • das neueste von Nikka Costa (die nicht nur bezaubernd aussieht sondern auch ein weiterhin bezaubernde Stimme hat, allerdings von zuviel funkigem Abstand nehmen sollte und dafür den Soulanteil erhöhen könnte)
  • die jüngste Daft Punk Platte (naja fast, aber Platte klingt einfach markiger als CD) in gewohnt dufter Elektro-Punk-Qualität
  • die letzte Produktion von Garbage (die ich durchaus einmal seltsam beharrlich verehrt habe, die aber ausser ständig schlechter werdenden Ergüssen und Frisuren in den letzten Jahren kaum etwas zu bieten hatten, sich mit diesem Album aber in meiner persönlichen Wertung wieder rehabilitiert haben)

Heute dann ein kurzer Abstecher zur Buchhandlung des Vertrauens, eigentlich nur um einen Reisebehelf zu besorgen, und ein kleines Selbst-Mitbringsel als Überraschung und Belohnung (Wofür? Keine Ahnung.) erstanden. Es ist der Band 2000 aus der faszinierenden SZ Diskothek, die ähnlich der SZ Bibliothek absolutes "Haben-Wollen" Potential aufweist. Darauf eine ausgezeichnete Sammlung schöner Musikstücke, vom absoluten Liebling (Phoenix/If I ever feel better), einigen wunderschön schlichten persönlichen Klassikern (Etienne de Crecy/Scratched, Kings of Convenience/Winning a battle losing the war, Modjo/Lady [Version acoustique], All Saints/Pure Shores) bis hin zum Hammer-Party-Burner (Tocotronic vs. Console/Freiburg V3.0).

Darin ein guter doch leider viel zu kurzer Text von Tobias Kniebe.

Und danach CD 2 des Foo Fighters Doppelalbum. Leben.

Music was my first love
and it will be my last.
Music of the future
and music of the past.

To live without my music
would be impossible to do.
In this world of troubles,
my music pulls me through.

John Miles
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 3. August 2005, 23:26 verfasst und hat 1 Kommentar. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Question everything!

Recently I talked to Ben about the re-appearance of this Weblog, and the new found joy to write here. He mentioned that I posted three stories on one day, which shows some kind of dedication but also might be bad for readers, because they would then expect frequent postings and that would impose pressure on me. To be honest, although beeing not visible active here for about half a year, I was thinking about this weblog a lot.

I asked myself what direction it should take, what and how to write, whether I would like to write in english (to have a broader reach) or should stick to german (because it seems important to keep and foster this cultural element). I questioned every single element in the sidebar and found out that I don't need most of them, I wanted it simple and clean.

For over a year now I write everything that is on my mind in a Moleskine notebook, strictly using pencils, no ball-pens or the like. Why? Because I love the simple, clean and light stroke that pencils make. Because I like to erase and make use of that very often.

I started to collect possible ideas for entries for this weblog, for the time when I would decide to reactivate it. I wasn't really sure whether this time would come, how long it would take and if I would really want it. But as you see, the time is now. I also collected the ideas (merely headlines, without any keywords, which makes some associations harder now) to see whether I would have enough to say that could possibly interesting to others. Not that this is really the case, but at least I got over a personal treshold that showed me that I could fill a few pages with entries that would matter to me.

But why do I bother you with this? Because I want you to know.

One of the stories that now perfectly makes sense to me and has connections with many other stories (some already posted, some yet to come) was titled Question everything.

When thinking about this weblog, I literally questioned everything. I wanted it to be different than it was before. I wanted to try something different, something that would take this venture one step further. Probably this is not really the case by now, probably this will never be the case.

But my wish has always been to develop. Me and the world around me. Sometimes I tend to criticize way to much, but the urge to take things to the next level, to change those that are wrong and to improve those that could be better, is one of the main motivations of humans to evolve, to emerge.

And that makes living so interesting.

Btw: I spent many days thinking about the language issue. As you can see: I couldn't make a decision. So it will be both, english and german.

02_question
The picture is courtesy of pictures of walls and found its way into my email inbox due to the magic mister smeidu, himself.
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 27. Juli 2005, 22:50 verfasst und hat 1 Kommentar. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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dirty little secret

Die Geschwindigkeit mit der sich Memes in unseren Hirnen verbreiten ist durch elektronische Medien ja merkbar gewachsen. Gerade eben war ich aber mehr als erstaunt, ja nahezu verblüfft, wie weit wir damit tatsächlich schon sind.

Auf gotv, einem österreichischen Musiksender, der tatsächlich noch im Hauptberuf Musik spielt, lief das Video der All-American Rejects, namens "Dirty Little Secrets". Guter Song. Gutes Video.

Im Video zeigen Menschen Karten mit kleinen Geheimnissen, die mich frappant an eine Seite auf blogspot erinnert haben. Und tatsächlich. Geklaut. Ach ja, inspired nennt man das heute. Hier ist das Original, hier der Klon.

love1
Das erste Posting im Weblog ist vom 1.1.2005, das Video ist noch nicht lange draussen. Wer die Vorlaufzeiten für solche Produktionen kennt, kann sich ausmalen wie schnell hier reagiert wurde. Soviel zum bösen, bösen Internet. Ach ja, war ja nur das böse Filesharing. Pfui. Sorry, etwas off topic.

Update: Gerade auf Wikinews ein Interview mit dem Gründer von Postsecret gesehen. Sehr lesenswert.
Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 26. Juli 2005, 00:06 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Wer anderen eine Gruppe gräbt...

Es ist ja die Zeit der Schwarmintelligenz, in Zeiten wo die Gruppe als Phänomen wichtig ist. Keine Frage, es gibt eine ganze Menge an Situationen wo Gruppen bessere Leistungen erbringen und gemeinsam bessere Entscheidungen treffen. Nicht umsonst also kollektive Intelligenz.
Eine soziologische Interpretation des Begriffs versteht unter kollektiver Intelligenz gemeinsame, konsensbasierte Entscheidungsfindung.Aber sind Gruppen wirklich immer besser? Vielleicht. Aber nur vielleicht.

Die Schwarmintelligenz geht ja immer von Individuen aus, die ihren Instikten folgen (Stichwort: Ameisenstaat), ein Zustand den wir Menschen ja leider schon längst hinter uns gelassen haben. Nicht falsch verstehen (siehe auch hier), aber an manchen Tagen, in manchen Situationen, wäre ich froh der Kopf und der Bauch würden eine heilige Ruhe geben und meine Instinkte würden mir einen Weg weisen. Aber das ist ja sowieso die älteste Frage: ist es wirklich besser nur nach Instinkten zu handeln oder ein bewußtes, reflexives Selbst zu haben, das in der Lage ist Entscheidungen auf Grund von subjektiven Bewertungen zu treffen? Also auf das Niveau eines feuchtfröhlichen Abends gebracht: macht Denken wirklich glücklich, oder wäre es besser dumm, im Sinne von unüberlegt, zu sein?

Man weiss es nicht, denn die Probe aufs Exempel, ist leider über die Maße schwierig, also unmöglich. Zurück zum Thema.

Wir haben uns also entwickelt. Haben neben Bewußtsein und Reflexionsfähigkeit auch ganz andere Dinge entwickelt. Einen freien Willen (definitiv Diskussionspotential), Wünsche, Bedürfnisse, Befindlichkeiten und die zweifelhafte Fähigkeit der individuellen Wahrnehmung entwickelt. Wir zweifeln, wir hadern, wir denken und grübeln, wir interpretieren und kontrollieren. Vermeintlich.

Denn wir irren. Oft. Und gerade in Gruppen. Bestes Beispiel: Group Think. Ein Phänomen, das durchaus ab und an auch live zu beobachten ist. Grenzenlose Selbstüberschätzung von Gruppen, das missachten oder ignorieren von eindeutigen Signalen, das Unterdrücken von neuen Ideen und das Schaffen von falschen Stereotypen zur gemeinsamen Abgrenzung. Ganz im Sinne der Systemtheorie, Distanz zu anderen Systemen maximieren um die eigenen Grenzen deutlich zu definieren. Oder auch Peer Pressure. Und viele andere. (Ist ja kein Psycholog hier.)

Allesamt nicht gerade Zeichen von kollektiver Intelligenz. Weil nicht gerade intelligent.

Wie also Schwarmintelligenz im Internet? Durch einen Sieg der Vernunft? Kant hätte seine Freude. Aber ist uns eine kollektive Intelligenz eigentlich so wichtig? Genügt es nicht schon, wenigstens etwas mehr kritische Betrachtung, etwas mehr Hinterfragen statt einfach nur konsumieren und ertragen?
Dieser Beitrag wurde am Montag, 25. Juli 2005, 23:32 verfasst und hat 4 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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;-)

Wer die Titelzeile dieses Beitrags aufmerksam gelesen hat, wird sogleich erkannt haben was zu erwarten ist. Ein Beitrag voller Ironie, vielleicht ehrlich gemeint, vielleicht aber auch "nur Spaß", vielleicht eine bodenlose Frechheit, mit entwaffnender Ehrlichkeit dargebracht oder aber auch eine völlig banale Ansammlung von Aussagen, die man in einem Vier oder mehr Augen Gespräch vermutlich niemals getroffen hätte.

Wir leben in einer elektrifizierten Welt, Kommunikation mit elektronischen Mitteln hat uns erfasst, umfasst, wir sind tagtäglich damit befasst und können kaum noch unterscheiden was denn nun Realität ist, die virtuelle oder die reale.

In Zeiten als HTML, CSS, FTP & Co. noch Fremdwörter waren, weit entfernt vom Duden und auch vom allgemeinen Sprachgebrauch, wurden reihenweise Anleitungen zur Netiquette verbreitet. In meinem Bücherregal stehen noch zwei Bücher aus jener Zeit, beide Geschenke, in einem erklärt unser aller Liebling Hadschi Bankhofer jun. (der Herr Senior ist noch immer ein wundersamer Teil meiner Kindheitserinnerungen, jene schrägen WIR Sendungen werden wohl für immer in den Untiefen meines Gedächtnisses herumgeistern) die Welt des Flirtens im Internet. Das andere ist ein kurzer aber umso hilfreicher Ratgeber was diverse Zeichenkombinationen aussagen sollen.

Besonders interessant waren ja immer die Zeichen der, mittlerweile weit verbreiteten, Kategorie "Smiley" (manchmal auch, analog zum uralten Wisk(e)y Streit, "Smilie" bezeichnet), insbesondere das Exemplar "Zwinkersmiley". Nun verhält es sich nicht so, dass ich eine generelle Abneigung gegen solche Zeichenkombinationen hege, eines hab' ich jedoch noch nie verstanden: Wer auf die Idee kam anzunehmen, dass egal wie die Grundaussage im Satz, im Absatz oder im gesamten Text der vor, nach oder rund um ein geschickt eingesetztes "Zwinkersmiley" steht lautet, fortan hinfällig und auch "gar nicht so ernst gemeint" sei.

Da werden wüste Vermutungen, Gerüchte und Spekulationen geäußert, es wird geschimpft, geferkelt und gefrechheitet, dass es nur so scheppert, am Ende einfach ein kleines, feines Strichpunkt-Beistrich-Klammer und schon ist es so als wäre nichts gewesen.

Quasi Generalamnesie. Vom heiligen Smiley Papst verordnet. Ein Freibrief. Ein Aufruf.
"Schreiben Sie wonach immer Ihnen auch sein mag, sein Sie ungeniert und haltlos, ein Smiley rettet Sie allemal."
Kann mich nicht erinnern diesen Satz jemals gelesen zu haben. Allerdings wäre er Hadschi durchaus zuzutrauen. ;-)
Dieser Beitrag wurde am Montag, 25. Juli 2005, 18:52 verfasst und hat 3 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Hello World, again

Die Renovierungsarbeiten sind also abgeschlossen, herzlich willkommen zu smi.twoday.net, Version 2.0. Es war eine gründliche Renovierung die hier stattgefunden hat, nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Nachdem Neugierde bekanntlich ein weit verbreitete menschliche Eigenschaft ist, hier einige Antworten auf Fragen die aufgetaucht sein könnten:

1. Warum hat die Renovierung so lange gedauert?
Weil gute Dinge ihre Weile brauchen. Weil man bei manchen Dingen besser nichts überstürzt. Weil ich, auch wenn man es nicht für möglich hält, ein Leben habe. Weil Bloggen schon lange ein Teil meines Lebens ist, aber definitiv nicht wichtiger als das Leben selbst. Weil man nach einiger Zeit immer kurz inne halten sollte und für sich herausfinden sollte, ob alles noch wirklich so ist, wie es eigentlich sein sollte. Und diese Reflexion geht nunmal am besten mit Abstand, welcher wiederum nicht möglich ist, wenn das Objekt der Reflexion immer noch da ist.

2. Das klingt ja sehr bedeutungsschwer. smi in der Sinnkrise?
Nein. Wenn der Text bedeutungsschwer klingt: gut so. Denn es ist mehr denn je wichtig Bedeutung zu vermitteln. Bedeutungslosigkeit ist vielzusehr Bestandteil unseres Alltags geworden.

3. Das ist jetzt noch bedeutungsschwerer und vor allem etwas kritisch. Wird es ab jetzt mehr kritische Texte zu lesen geben?
Danke für die Frage und gleich ein wichtiger Gebrauchshinweis: Lassen Sie das! Nur weil etwas nicht ganz bedeutungslos sein soll, ist das noch lange kein Freibrief zur Deutung der Inhalte. Also bitte keine überpsychologischen Interpretationen der Texte hier, hier wird nicht zwischen den Zeilen gelesen. Wenn ich etwas zu sagen habe, dann werden sie es schon merken. Wenn ich etwas nicht sagen möchte, dann hat das seine Gründe. Doch dazu später.
Noch kritischer als bisher? Nein. Ich bin ein kritischer Mensch, weil ich denke, dass vieles was uns umgibt besser sein könnte. Aber manchmal muss auch nicht alles kritisiert werden.

4. Was ich immer schon fragen wollte: sind Blogs jetzt eigentlich gut oder schlecht?
Beides. Nichts ist grundsätzlich gut oder schlecht. Alles ist gut und schlecht zugleich. Abhängig vom Blickwinkel. Und der ist bekanntlich entscheidend. Mit Weblogs kann man Menschen verletzen, obwohl man das nicht will. Weil man mit Worten, Sätzen, Gesten, die gesagt oder getan wurden aber auch ungesagt oder ungetan geblieben sind, ebenfalls verletzen kann. Bitte nicht falsch verstehen: es gibt viele Fälle in denen Weblogs gut eingesetzt sind. Aber wer Fragen zu einem Beitrag in diesem Weblog hat, fragt besser direkt unter smi at twoday dot net.

5. Und was wird jetzt mit smi.twoday.net passieren?
Wie im Menü ersichtlich gibt es die drei bewährten Rubriken Weblog (that's where you are), Moblog (für Beobachtungen von Unterwegs) und das Linkblog (für all die feinen URLs zwischendurch). Die Texte im Weblog werden nicht ganz so häufig entstehen, dafür aber länger und detaillierter sein als früher. Warum? Weil mir das schon lange ein Anliegen war, mehr zu erklären und (hoffentlich) präziser sein zu können.

6. Wo sind denn all die alten Beiträge geblieben?
Nirgendwo. Weg. Fort.

6a. Aber das geht doch nicht! All die Permalinks, Trackbacks, Kommentare usw.!!!!
Entschuldigung, aber manchmal ist Permanenz das Gegenteil von dem was man möchte. In diesem Fall ist das so. So als ob man die Schule wechselt, in die Oberstufe kommt und dort neue KlassenkollegInnen und neue Lehrer bekommt. Kein Ballast vergangener Jahre, keine uralten Kamellen, deren Bedeutung schon längst nicht mehr vorhanden ist. Nicht alles im Leben braucht ein Archiv.

7. Das klingt jetzt alles sehr kompliziert und kontrolliert. Wo bleibt da der Spaß?
Der ist wieder da und das ist gut. Aber eine klare Vorstellung macht vieles leichter. Auch für mich. Und ganz abgesehen davon: haben Sie hier schon jemals gelacht? Wenn dann nur aus Zufall oder Mitleid. Herr smi ist nämlich ein ernsthafter Mensch mit ernsthaften Texten. Oder denken Sie mit Spaß erobert man die Weltherrschaft?

Und jetzt: smi is back. Dankeschön.
Dieser Beitrag wurde am Samstag, 16. Juli 2005, 18:10 verfasst und hat 17 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.