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RSS Feeds und Volltext

RSS ist ja insgesamt eine Bereicherung für sehr viele Bereiche, sowohl für User als direktes Syndicationformat aber viel mehr noch für Applikationen wie zB Wahlblogs.at, eine Plattform die automatisch Inhalte aus verschiedensten Quellen zusammenfasst. Auch Dinge wie Podcasting oder Videocasting wären ohne RSS als Trägerformat nicht in der Form denkbar, vermutlich würde man sich noch immer darüber streiten ob jetzt ein proprietäres Micrsoft Format (vermutlich sowas wie ASF) oder M3U verwendet werden sollen. Im Endeffekt hätte man wieder ein eigenes dafür geschaffen.

Also, danke RSS. Endlich ein breit eingesetztes Format für einen simplen und alltäglichen Zweck.

Was mich in der letzten Zeit zunehmend ärgert sind RSS Feeds, vor allem von Medienunternehmen, die nur Headlines enthalten. Auch wenn die Spezifikation von RSS 2.0 keine Angabe zur Länge des
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macht, so ist es doch zumindest empfehlenswert einen Abstract von mindestens 500 Zeichen mitzuschicken (RSS 1.0 hatte 500 Zeichen als Grenzwert).

Die simple Erklärung von Medienunternehmen ist immer, dass Menschen ja auf ihre Website kommen sollen und dort die Inhalte konsumieren, wegen Werbedollar und so weiter. Aber letztendlich macht das weder Mensch noch Maschine froh, denn zB machen Suchen in einem Feedreader über die Headline alleine wenig Sinn.
Wir, die wir den Text automatisiert analysieren erzielen ebenfalls bessere Ergebnisse wenn der gesamte Text vorhanden ist.
Und zuletzt das wichtigste Argument von allen: wer langfristig Leserschaft und Kunden haben will, der bietet den Service schon aus Gründen der Kundenbindung. Denn ein Feed der nur Headlines anbietet fliegt aus dem Feedreader raus und auf die Website schau ich im besten Fall einmal im Monat, meine Feeds lese ich zumindest zweimal pro Woche, wenn nicht öfter.

Auf twoday.net und in vielen anderen Weblogs sind die Inhalte im Volltext im RSS Feed verfügbar.

Update: und sowas versteh ich ja dann gar nicht. Auch wenn Tom es plausibel erklärt und damit das Problem von Robert Basic lösen will, das ist ja wohl nicht die Wurzel. Die Wurzel sind die Menschen die Content kopieren. Und dass eine DRM Strategie (und das ist ja wohl eine, sehr simpel aber immerhin) da nicht lange weiterhilft, wissen wir Blogger doch wohl am besten. Haben es ja schon tausendmal Microsoft gesagt.
Siehe auch den guten Post beim RSS Blogger.
Dieser Beitrag wurde am Montag, 21. August 2006, 14:05 verfasst und hat 3 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



Kommentare
#   21. Aug, 15:50   dkg
wie wahr - das hat mich auch schon oft sehr geärgert. vorallem im urlaub wäre sowas sehr angenehm, wenn man einmal kurz online geht, neue feeds abruft und diese dann in ruhe offline lesen kann.
#   21. Aug, 18:26   TomsDiner
Na wenn du das nicht verstehst, dann verstehst du wohl auch nicht warum man z.B. bei Feedburner seine Feeds und bei Antville sogar sein komplettes Blog mit einen Passwort schützen kann. Spricht man in diesen Fällen dann auch von simplen DRM?

Ich habe das Plugin bestimmt nicht als endgültige und absolute Lösung gegen Contentklau geschrieben. Auch wenn es einen, wie Robert Basic schrieb, recht brachialen Namen hat.
Es gibt Probleme und dafür kann man sich Lösungen ausdenken. Was man letzten Endes aus dem plugin oder der Technik die dahinter steckt macht, steht derzeit wohl noch in den Sternen.

Schaut man sich ma daringfireball.net an, welche Volltext-Feeds nur gegen Bezahlung raus rücken, dann kann man abschätzen wo der Bedarf an Technik hin geht. Nicht so sehr in richtung Schutz, die Musikindustrie zeigt immer wieder aufs Neue das es den absoluten Schutz nicht gibt.
Aber die faire Entlohnung für Arbeit die real geleistet wird. Mein Plugin könnte die Grundlage für ein solches Verdienstmodell sein. Gekürzte Feeds für alle, Volltext nur gegen Bezahlung. Und da denke ich noch nicht einmal an große Beträge. Bei solchen Modellen sollte man in Bereichen von 0.5 - 1 Cent je Feedabruf denken.

Aber selbst wenn man keine finanziellen Absichten hat, ist das Plugin eine Grundlage für weitere Entwickelungen. So könnte man registrierten Mitgliedern im Feed zusätzliche Inhalte anbieten. Oder, da es sich quasi um eine eindeutige Identifizierung des Mitglieds handelt, speziell abgestimmte Inhalte die das Mitglied selber auswählen kann, anbieten. So wäre also ein selbst zusammenstellbarer Content-Filter für regestrierte Benutzer umsetzbar, wohingegen unregistrierte Benutzer den kompletten Wust geliefert bekommen.

Die meisten Techniken kann man so oder so anwenden. Entweder seinen Content "schützen" oder versuchen für seine Leser einen Zusatznutzen zu generieren. Das ist wie mit Messern. Man kann damit Brot schneiden oder sie jemanden in den Rücken rammen.
#   21. Aug, 20:31   smi
Sorry, falls das falsch rüberkam, das geht nicht gegen das Plugin generell, sondern gegen den Ansatz insgesamt und der ist (das ist mir bewusst) nicht Deine Erfindung.

Ich (persönlich) verstehe es nicht, weil ich so wunderschön an RSS finde, dass Inhalte einfach und bequem syndiziert werden können. Natürlich ist Paid Content von Microcontent ein Geschäftsmodell, wenn auch ein sehr unsicheres. Das haben schon einige Zeitungen / Medien versucht und bis dato ist iTunes das einzige Modell bei dem so ein Micropayment Modell funktioniert (in großer Skalierung).

Also, nichts gegen Dein Plugin, gut dass es das gibt, dann kann man damit experimentieren, aber ich persönlich sehe RSS etwas anders. Mir ist schon klar, das Technologie prinzipiell "neutral" ist und von der Nutzung abhängt.