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Ich weiss, dass ich nicht alles wissen will

Manchmal ist es nicht das Schlechteste den Schleier der Ungewissheit aufrecht zu erhalten. Das gilt für vieles aber wohl für Menschen am meisten. 1) aus beruflichen 2) aus Interessensgründen habe ich zwei Podcasts von zwei meiner Lieblingsmusikerinnen abonniert. Liz Phair und Lisa Loeb. Erstere macht erwachsenen Frauenrock. Selbstständig, selbstbewusst, schmutzig und treibend. Zweitere gehört wohl eher zur Kuschelfraktion, was ihre Leistung in keinster Weise schmälert, eingängige Popsongs mit Hang zur Weichheit muss man erstmal produzieren, ohne gleich in jenen Schleimtriefenden Plastikpop künstlicher Machart zu verfallen.

Ich mag die Musik von beiden. Sehr sogar. Jede hat ihre Stimmungen, jede ihre Zeit.

Vor einiger Zeit also den Liz Phair Podcast heruntergeladen. Fünf Episoden, sehr roh, sehr authentisch, spannend, mit Kommentaren, Mitschnitten von Konzerten und viel vom neuen Album. Einzig eine Episode ist ein wenig lähmend, da liest Liz über eine Stunde eine Kurzgeschichte (!) vor. Dahinter läuft angenehme Musik, aber ich gestehe durch die Auswirkungen der Popkultur eher an kürzere Zyklen gewöhnt zu sein.

Gestern im Zug nach München dann den Lisa Loeb Podcast (Achtung: iTunes Link). Das gute daran: endlich eine Gelegenheit zu hören wie sie selbst ihren Namen ausspricht (Einfach nur Lob). Das schlechte daran: beinahe alles. Der Podcast ist Bestandteil eines größeren Ganzen, nämlich einer Reality TV Show in der Lisa Loeb die Protagonistin ist und darin einen Ausschnitt aus ihrem Leben zum Besten gibt. Sie hat gerade zwei längere Beziehungen beendet ist umgezogen und ist auf der Suche nach einer neuen Liebe. Die Show heisst treffender Weise "#1 Single", im Podcast spricht Lisa über die Show und spielt zwischendurch immer wieder kurze Ausschnitte (ca. 30 Sekunden) verschiedener Songs. Prinzipiell eine nette Idee, eine kleine Playlist Show zu machen und Lieblingsmusik zu spielen, aber in der konkreten Umsetzung vollkommen fehlgeschlagen. Die Songs sind zu kurz (mangels Rechte), ihre Erzählung wirkt steif und unecht und zu allem Überdruss werden auch noch Hörerfragen beantwortet, wie zB "Before you have a Blind Date, how do you prepare?" "I ask the person that I am dating for as much information as possible and then I prepare a Checklist of things I want to talk about, just in case I get nervous." Danke, Anke.

Vielleicht wäre es im Falle von Lisa Loeb besser gewesen die Ungewissheit aufrecht zu erhalten. Im Falle von Liz Phair ist es schade, dass nur 5 Episoden zum Download verfügbar sind.
Dieser Beitrag wurde am Montag, 20. Februar 2006, 11:23 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Österreich, die Welt und Turin

Ich gestehe: ich bin kein großer Sportler vor dem Herrn. War ich noch nie, werde ich wohl auch nie sein, ist aber (von den Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit und das darob höhere Krankheitsrisiko und die vermutlich geringere Lebenserwartung) auch nicht so schlimm.

So begibt es sich also auch, dass ich weder Winter noch Sommer ein glühender Bewunderer jener Gruppe von Menschen bin, die sich bei unzähligen Wettkämpfen das Herz aus dem Leib rennen, radeln, schießen, fahren oder ähnliches. Kurz: Sport ist mir egal. Und das nicht nur zufällig, sondern mit Methode.

Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch der Grund, warum mich Olympia kalt lässt. An mir vorübergeht. Nein, an mir vorüberschleicht. Manchmal spüre ich eine leichte Brise im Nacken, das war dann meistens eine verfehlte oder doch gewonnene Medaille (so genau ist das Nackensensorium dann doch nicht um diesen feinen Unterschied zu bemerken) oder sonst ein Skandal.

Es ist ja scheinbar so, dass Begeisterung und Empörung etwa ähnliche Auswirkungen haben. Nachrichtensprecher im Radio tendieren dazu die "Drogenrazzia" in den Quartieren "unserer Biatlethen", bei der "die italienische Polizei nur wenige Stunden vor dem Wettkampf" die "furchtbar kahlen und spartanischen Unterkünfte" unserer Sportler "gestürmt" hat. Aufatmen! Es ging nur um deren Trainer. Der eine einschlägige Vergangenheit in Punkto Doping hat, längst rehabilitiert und weiterhin Cheftrainer der Österreicher ist, aber vom IOC leider für Olympia weiterhin gesperrt geblieben ist. Irttum? Bosheit? Zufall? Verschwörung! Gott sei Dank gilt in der EU immer noch der freie Personenverkehr, weshalb der gute Mann "offenbar doch nach Turin gefahren ist".

Bitte nicht falsch verstehen: es geht hier nicht um einen Trainer, dessen einziger Fehler es war vor 4 Jahren "alles in seiner Macht stehende" getan zu haben "damit unsere Sportler" den so sehnlichst erwarteten Medaillensegen auch tatsächlich erbringen können. Die Erwartungen erfüllen. Einer Goldmedaillenhungrigen Nation den so notwendigen Tribut zollen. Ihre Leistung erbringen.

Vielleicht ist es nur meine subjektive Wahrnehmung, aber es scheint als wäre zu keiner Zeit die veröffentlichte Meinung so tonangebend für die öffentliche Meinung wie just zur Zeit der Olympischen Spiele. Das edle Motto "dabei sein ist alles", gilt allerhöchstens noch für Fotografen und das obligate Finish, sollte dies mangels Wettkampfmodus ausfallen, so zumindest für die Siegerehrung (die wie man in höchsten Kreisen konstatiert "eine Zumutung sein soll").

Dort bekommen die Atlethen dann jenes kostbare Gut überreicht, dessen Ähnlichkeit mit einer CD um 16,99 dieses Jahr nur den findigsten Journalisten dieser Erde aufgefallen ist. Manche Verschwörungstheoretiker vermuten bereits einen versteckten Werbefeldzug für die darniederliegende Musikindustrie, sollen doch Konsumenten durch den optischen Reiz zum Kauf eben jener Silberlinge bewegt werden, die da um die Hälser baumeln. Der eher praktisch veranlagte Mensch erkennt in der Sekunde die Alltagsimplikation hinsichtlich Befestigung am Hals, an Wänden und auch die Auswirkungen auf eine platzsparende Versorgung in einigen Jahren (stapelbar!). Wenn Dorfmeister, Raich und Co. denn einst Hoteliers in bekannten Wintersportdomizilen und/oder Kommentatoren für überaus wertvolle Live Übertragungen sind, so können die Medaillen denn auch zu dekorativen Serviettenringen verwertet werden und so den Ehrentisch einer jeden Hochzeitsgesellschaft entscheidend bereichern.

Ich vermute man nimmt mir jenen unverhohlenen Zynismus bereits jetzt ernst. Ich weiss, Zynismus ist nur die Aggression der Intellektuellen, doch weitgefehlt. Weder regt sich Aggression in mir, noch würde ich mich als Intellektuellen bezeichnen. Es ist ein seltsames Gefühl von Amüsement, ein sanftes, mildes Lächeln über diese Perversion die sich Spitzensport nennt und immer sonderlichere Ausmasse annimmt.

Beinahe die gesamte Österreichische Medienlandschaft hat sich dem Diktat der olympischen Nachrichten aus Turin unterworfen, und das obwohl Italien während des Jahres bloss gut für a) geharnischte Berichterstattung über die neuesten Widerlichkeiten eines gewissen Silvio B. b) belächelnde Kommentare über Rauchverbot, Helmpflicht und den Zustand der Parteienlandschaft oder c) Boulevardeske Grotesken aus den Häusern und Gärten italienischer Pop-, Rock- und sonstiger Barden ist. Der Ö3 Wecker kommt neuerdings aus einer Glashütte mitten im Olympischen Dorf (so manch einer wünscht sich schon, dass dieses Engagement auf Lebenszeit verlängert wird, jedoch ohne die Leitungsgebühren für die Übertragung weiter zu bezahlen. Man stelle sich nur die engelsgleiche Stille vor!), Fernsehen besteht seit dem Beginn "der Spiele" sowieso nur noch aus Sportübertragungen am laufenden Bande, Nachrichten oder günstig eingekauftem Film- und Serienmaterial.

Und warum das alles? Weil unser Nationalstolz sichtlich direkt proportional zur Anzahl unserer Medaillen ("Mädön" wie das Fifi Pissecker von den Hektikern in einem legendären Sketch ["Bumm, zack, än die Goschn"] einmal bezeichnet hat) zu sein scheint. Weil wir uns die EU Präsidentschaft sparen hätten können und stattdessen lieber ein paar "Botschafter" in engen Rennanzügen und feschen Mützen ausgesandt hätten, die dann mit wehenden Fahnen unser Land repräsentieren.

Doch ein gutes hat es dann doch wenn die "Olympioniken" versuchen "ein Leiberl zu reissen": es kommen auch Sportarten wie Rennrodeln endlich mal zu "Airtime", wenn auch nur um den "Vollzug der Goldenen" zu vermelden, die den Skihaserln leider nicht zu gelingen schien. Auch wenn jener Doppelsitzer mit den beiden Brüdern schon jetzt wieder vergessen ist und auch nicht mehr viel mehr hergeben wird als einen Sport am Montag und ein Werbeengagement für Salzstangerl oder Schokolade, zumindest kurz hat ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung erfahren, dass es ein Leben nach Maier, Raich und Dorfmeister gibt.

Immer wieder faszinierendes Detail am Rande: ein großer Teil der Sportler die da munter sporteln ist eigentlich im Heeresdienst beschäftigt, also soetwas wie zur Landesverteidigung abgestellt. Das "Kriegsgerät" ist freilich ein anderes, die Mission jedoch nicht minder wichtig: geistige Landesverteidigung. Wer sonst in der Bedeutungslosigkeit versinkt und nur mit wundersamen Figuren aus dem südlichen Österreich Schlagzeilen macht, kann zumindest am sportlichen Schlachtfeld keine Kompromisse machen. Schließlich war das schlimmste an der Abfahrt nicht, dass kein Österreich "die Goldene" gemacht hat, sondern dass "ein Franzos'" den Zufall und eine extra Portion Glück auf seiner Seite hatte. Jetzt kann's fast nicht mehr schlimmer kommen, ausser ein Italiener g'winnt noch. Dann wär allerdings eine Revanche fällig.

Die Frage "danach" wär dann auch schon geklärt: "Wie gehts Ihnen nach dem Rennen?" "Besser."
Dieser Beitrag wurde am Montag, 20. Februar 2006, 10:06 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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(s)mash

Ich gestehe: ich liebe sie. Musik sowieso und spezielle diese reudigen Bastard Pop / MashUp Nummern, also jene kleinen Musikstückchen die eigentlich zwei oder drei oder auch mehr sind. Quasi Gruppensex für Singles (Wow, es lebe die Doppeldeutigkeit).

Bei der Recherche nach eben diesen, hüstel, habe ich heute unter anderem dieses wunderbare Björk Remix Archiv entdeckt, bei dem besonders die Mixes von Jeranium sehr empfehlenswert sind. Und dann hat mich Patrick vom Werbeblogger zu diesem kleinen Radioplayer geführt. Voll mit MashUps. Fein!
Dieser Beitrag wurde am Samstag, 18. Februar 2006, 00:28 verfasst und hat 5 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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textorizer

This is so awesome:

http://textorizer.whatfettle.com/about
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Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 15. Februar 2006, 18:08 verfasst und hat 1 Kommentar. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Necessary in every modern AJAX / Web 2.0 App

Der Surveillance Mode:

surveillancemode
Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 9. Februar 2006, 23:19 verfasst und hat 2 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Back in Time (in Serie)

Thomas hat zu unserer Code Camp Woche im verschneiten Windischgarsten die komplette erste Staffel von Knight Rider auf DVD mitgenommen (ein bisschen Trivia dazu). Wunderbar. Die Serie meiner Kindheit. Dabei haben wir eine Diskussion über all die Serienhits begonnen die im Laufe der Jahre an mir vorbeigezogen sind. Hardcastle & McCormick, Beverly Hills 90210, Mac Gyver, Baywatch, Magnum und Trio mit vier Fäusten. Viele davon ähnlich aufgebaut: bei Knight Rider ist eigentlich das Auto der Star, Hardcastle & McCormick habe ich mir eigentlich auch nur wegen des Coyote Super Sport angesehen. Bei MacGyver waren die Tricks immer wesentlich spannender als sein politisches Engagement gegen (wie man sie heute nennen würde) Schurkenstaaten. Thomas hat ganz richtig beobachtet, dass Mac oftmals gegen kommunistische Regime kämpft, wohingegen Michael Knight bevorzugt Kleinstädte von bösen Trickdieben, Betrügern oder sonstigen Übeltätern befreit. Meist von Countrymusik und offenen Hemden begleitet. Auch Magnum war letztendlich vom Aufbau ähnlich und wieder war das Auto interessanter.

Ein Blick in die IMDB offenbart eine mögliche Erklärung: Glen Larson hat sowohl Magnum, Kampfstern Galactica als auch Knight Rider zu verantworten. Und Darren Star schrieb sowohl für Beverly Hills, 90210 und Melrose Place. Also auch kein Wunder.

Letztens sah ich erstmals einige Folgen O.C. California und auch hier drängen sich Ähnlichkeiten zu bekannten Formaten, besonders Beverly Hills 90210, auf.

Serien sind schon eine witzige Sache. Ich schaffe es meist nicht konsequent dran zu bleiben. An der Geschichte. Jede Folge zu sehen um in der Geschichte gefesselt zu bleiben. Wenn das dann der Fall ist, dann sind Serien definitiv eine spannende Unterhaltung.

Gestern in einer Knight Rider Folge in der K.A.R.R. erstmals auftaucht geht es um die "Einzigartigkeit" von K.I.T.T., der auf die Frage von Michael Knight ob er sich durch das Auftreten von K.A.R.R. nicht irritiert fühlt, gerade im Bezug auf die Gesellschaft eines Anderen, gleichartigen:

"If you are one of a kind, companionship does not compute."

Durchaus ein postmodernes, hedonistisches, egozentrisches Konzept. Also aktuell.
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 8. Februar 2006, 09:55 verfasst und hat 1 Kommentar. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Joypad

I don't like to use my laptop on my lap, because of heat and other reasons, and I don't like to be pushing the 'J' key very often, so I downloaded "JoyToKey" to use my gamepad for browsing Google Reader. With JoyToKey I mapped "J" to down and "K" to up, "V" to right, and "Ctrl-W" to left. The other joystick was mapped to other normal browser commands. So, I can read Google News very comfortably sitted on my sofa.


[via google reader blog]
Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 7. Februar 2006, 12:42 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Eine zweifelhafte Ehre

Windows Vienna. [via hns]
Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 31. Januar 2006, 17:29 verfasst und hat 2 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.




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