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PR Super GAU

Letzte Woche Donnerstag in stern tv (einem zugegeben etwas boulevardesken TV Format) eine Geschichte über die neue S Klasse und deren radarbasiertes Entfernungsmesssystem. Ich denke so etwas kann man ohne weiteres als PR Super GAU bezeichnen.

Bilder dazu
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Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 20. November 2005, 17:16 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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But I'm real

Nein, diesmal nicht J'Lo, sondern der überraschend wunderbare William Shatner, Trekkies ein Begriff, verstärkt, produziert, inszeniert von Ben Folds, einem meiner ganz persönlichen Helden.

I'd love to help the world and all its problems
But I'm an entertainer, and that's all
So the next time there's an asteroid or a natural disaster
I'm flattered that you thought of me
But I'm not the one to call

But I'm real lyrics

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 9. November 2005, 17:21 verfasst und hat 3 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Die Wurst

Im Zug von München nach Wien, schräg gegenüber ein Mann, Mitte 40 vermutlich, mit Laptop. Nach Linz holt er aus seinem großen Rollkoffer eine blaue Lunchbox mit Klappverschluss, Tupperware Nachbau. Darinnen befinden sich allerlei Köstlichkeiten, zwei Mandarinen, ein paar Weintrauben, dich gedrängt neben einer Mini Packung Gummibären und zwei Keksen. Mittendrin, zwischen all dem, ein einzelnes Frankfurter Würstchen. Er beginnt mit einem Keks, dann nimmt er sich sofort die Wurst vor, beißt knackend davon ab, liest dabei gelangweilt im Magazin seines Sitznachbarns mit. Dazwischen wieder ein Blick auf seinen Computer, nervöses Herumgekrame in seinen Sachen, das letzte Stück der Wurst. Unmittelbar danach: ein paar Weintrauben, Dessert also.
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 2. November 2005, 23:03 verfasst und hat 1 Kommentar. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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You could have it so much better

Ich offenbare hiermit: ich kann nicht wirklich mit Franz Ferdinand, aber genau jener Albumtitel den ich hier frevelhaft zur Überschrift degradiert habe, beschreibt so exzellent meine Gedanken anlässlich einer Nachrichtenmeldung die mir heute zufällig in einem nicht weiter erwähnenswerten Schundblatt unterkam.

Apple habe angeblich aus seiner nur 2000 Stücke umfassenden Videosammlung in nur 20 Tagen bereits sagenhafte 1 Million Videos verkauft. Erst vor kurzem vollmundig vorgestellt (Marketing in Reinkultur, sehr empfehlenswert!) und schon solche Verkaufszahlen. Die Anzahl der verkauften Songs über den iTMS liegt irgendwo über 350 Millionen, soweit war man im April bei über 600 Millionen.

Kühle Rechner sagen jetzt: 1 Million Videos à 1.99 $ = 1.990.000 $. Nicht schlecht für einen zweidrittel Monatsumsatz. Aber für ein Unternehmen wie Apple, nach Abzug sämtlicher Royalties Geld für die Portokasse, nicht mal 1 % des Jahresumsatzes von 2004 (Gott sei Dank bleiben selbst die Lizenzkosten im Hause Jobs). Im Vergleich zu den Zahlen des Ipod auf jeden Fall bescheiden (6,5 Millionen verkaufte iPods alleine im letzten Quartal, zur Erinnerung, das sind 3 Monate).

Und was hat all das mit dem Titel zu tun? Ich kann mich gut erinnern, es muss 3 Jahre her sein es ist 3 Jahre und knapp 4 Monate her, da hatte ich geschrieben:

mp3, die entwicklung der tauschbörsen, sinkende verkaufszahlen, protestbewegungen, etc. das alles traf die musikbranche vollkommen unvorbereitet. obwohl copyright probleme aus der softwareindustrie längst bekannt waren, obwohl komprimierungstechnologien jahrelang bekannt waren und deren entwicklung absehbar, obwohl künstler immer wieder vor geldgier und profitsucht gewarnt haben. klassisch verschlafen.

anstatt sinnvolle konzepte (rechtzeitig) zu präsentieren um den file-download zu ihren gunsten zu nutzen, versuchen die betroffenen konzerne bis heute mit wenig ausgeklügelten internetportalen zu völlig überhöhten preisen auf den zug aufzuspringen. erfolglos. lapidare rechtfertigung: "wer kauft musik, wenn er sie auch gratis haben kann". da ist es wieder. das gespenst der tauschbörsen, der grimreaper in gestalt eines bösen computerjunkies, ein user ohne law-and-order.


Und ohne jetzt die eigene Weitsichtigkeit demonstrieren zu wollen, wird angesichts der oben beschriebenen Tatsachen klar: es geht ja. Und ja, liebe Musikindustrie: you could have it so much better.

Addendum: Nicht unspannend manchen Mythen auf den Grund zu gehen.

Addendum 2: die Sony und Fiona Apple Story. Worth reading.
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 2. November 2005, 23:02 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Das Web formattieren

Gerade hier auf der Messe ist man immer wieder mit den gleichen Aussagen zu allem möglichen konfrontiert. Da wird von Trends, Hypes und Zyklen gesprochen. Aber auch von Next Generation und gegenüber hängt schön beleuchtet das aktuelle Cover der iX, mit dem eindrucksvollen Titel Das neue Web. Allerorts schießen Web 2.0 Blogs aus dem Boden, wie in der Hip Hop Szene gibt es Player und Player Haters, am besten man wählt gleich die Seite.

Die einen sagen Web 2.0 sei nur eine Ansammlung von Buzzwords, die anderen spüren schon die Veränderung und tatsächlich einiges verändert sich gerade drastisch. Tim O'Reilly, der Prophet des Web wie in Mihi gerne nennt, fasst in einem Artikel sehr schön die Grundsätze zusammen. Natürlich anlässlich der Web 2.0 Konferenz, auf der er auch gleich seine MemeMap vorstellt, die prompt generisch wird.

Eine lustige Entwicklung die sich da abzeichnet. Der Web 2.0 Meme verteilt sich schnell, einige grundsätzliche Beobachtungen sind aber definitiv zutreffend und hätten auch ohne das Labelling das gerade stattfindet ihre Verbreitung gefunden. Aber wie so oft, machen eindeutige Labels so manches einfacher.

Ich finde den Namen ja alleine deshalb so faszinierend, weil ein ehemaliger Schulkollege immer die Phantasie hatte, das Web (also das Internet) komplett zu formattieren. Alles zu löschen. Den ganzen Schmutz, all die sinnlosen Dateien zu löschen und alles neu zu erschaffen. Einfach um zu sehen was dann passiert, wie wir Menschen das angehen würden. Also eine neue, bessere Schöpfung. Vielleicht Schöpfung 2.0?

Hier auf einer typischen Mittelstandsmesse kümmert das keinen. Web ist ein Nebenschauplatz und überhaupt nur dann interessant wenn es um Security, Spam und manche mobile Dienste geht. Back to reality.
Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 27. Oktober 2005, 10:58 verfasst und hat 1 Kommentar. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Ins Stammbuch äh Internet Tagebuch geschrieben

Als Berater sollten wir nicht versuchen, die Realität zu verzerren, nicht in ihrer Darstellung und nicht durch das Erschaffen von sich selbst erfüllenden Prophezeihungen. Wir müssen das Feuer nicht mit Stroh anfachen - es hätte nämlich genug Substanz. Wir sollten ihm die Zeit geben, die es braucht.
Martin Röll
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 26. Oktober 2005, 12:29 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Messehostages

Das Frauenbild in unserer Gesellschaft lässt ja in vielerlei Hinsicht einiges zu Wünschen übrig, auf Veranstaltungen wie diesen wird einem das schmerzhaft bewusst. Ich bin ganz grundsätzlich und aus Überzeugung für die Gleichberechtigung, vor allem was Entlohnung, Wertung der Arbeit und Stellung in der Gesellschaft betrifft. Auch wenn ich nicht glaube, dass die erste Priorität eine mehr oder weniger überflüssige Hymne wäre, so gäbe es doch einiges was man angehen sollte.

Die Messe (und auch schon die IAA) waren ein gutes Beispiel für das Mindset, das noch immer vorherrscht. Frauen haben hier eine klar definierte Rolle. Sie verteilen Unterlagen, ihr Lächeln und ihr Antlitz. Das Geschäft machen Männer. Wenn es um Inhalte geht, dann stehen leicht untersetzte Herren in Anzügen parat und können buzzworden und zutexten. Alleine in der Eingangshalle ist das Verhältnis Frauen zu Männer ca. 50:1, in den endlos langen Gängen werden Frauen vor allem hinter den Bartheken und Kaffeemaschinen dieser Welt platziert. Und ganz pfiffige Werbestrategen bewerben damit sogar USB Sticks IT Security Lösungen.

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Ich wünschte es würde sich um eine kurzfristige Geiselnahme der Weiblichkeit handeln, mein Sinn für Realitäten verheisst mir etwas anderes.
Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 25. Oktober 2005, 11:03 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Reflex

Der photische Niesreflex (v. griech.: φως phos = Licht) beschreibt das Phänomen, dass manche Menschen niesen müssen, wenn sie plötzlicher Helligkeit ausgesetzt sind (z. B. Sonnenlicht).
Wikipedia

Heute, trotz niedriger Temperaturen, wieder einmal erfahren. Der photische Niesreflex, ganz in der Tradition von Bacon, Turgenew und Büchner (Woyzeck!).
Dieser Beitrag wurde am Montag, 24. Oktober 2005, 17:54 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Fremdkörper

Seit heute erlebe also auf der Systems 2005, dem Vernehmen nach "einer der größten Messen" in der IT Branche, aber was ist heute nicht das "größte", "beste", "schnellste" oder "intelligenteste". Superlativ sei gnädig.

Wir sind in der Halle A3 am Gemeinschaftsstand der WKO (dessen Design der guten alten Sendung Made in Austria mit Günther Tolar alle Ehre machen würde). Ein erster Rundgang bestätigt meinen Eindruck: Messen sind eine eigene Welt. Schon auf dem Weg zur Halle machen die mittelalten, mittelschweren Herren in mittelhübschen Anzügen mit mittelhübschen Kravatten und mittelhoher Haarflucht einen eher befremdlichen Eindruck.
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Weiter hinten in der Halle dann das Mittelstandsforum. Eine viel zu groß dimensionierte Bühne, mit viel zu vielen Stühlen für das viel zu schüchterne oder desinteressierte Publikum füllt Raum, von dem gibt es ja reichlich. Auf der Bühne ein mittelgroßer Mann, mittleren Alters, der mit grottenschlechten Folien einen noch schlechteren Vortrag unterstützt. Als er die gelbe Karte zeigt, die ihm seine Frau auf Grund der durchgearbeiteten Wochenenden in Folge eines Servercrashes gewiesen hat, ist bei den 3 oder 4 Zuschauern (Tontechniker inklusive) nicht mal ein müdes Lächeln zu sehen.
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Gleich daneben findet sich die "Innovation Area", wo man interessanterweise "Standardlösungen" anbietet. Sehr innovativ. Überhaupt finden sich dort reihenweise innovative Dinge, von WLAN über Web Content Management bis hin zu Zeta.
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Daneben ein gemeinsamer Stand von Wikimedia und ein paar anderen, die T-Shirts mit der Aufschrift "Puffiana Jones" verkaufen.
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Auf dem Rückweg zum Stand erzählt ein Mann, schätzungsweise Mitte 40, von seinen bisherigen Ehen. "Meine zweite Frau habe ich beim Scheidungstermin mit meiner ersten kennengelernt. Gehalten hat das trotzdem nicht lange, aber meine jetzige,...". Der Satz verendet im akkustischen Messegewühl.

Plötzlich das Gefühl ein Fremdkörper zu sein.
Dieser Beitrag wurde am Montag, 24. Oktober 2005, 12:27 verfasst und hat 4 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.




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