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Messehostages

Das Frauenbild in unserer Gesellschaft lässt ja in vielerlei Hinsicht einiges zu Wünschen übrig, auf Veranstaltungen wie diesen wird einem das schmerzhaft bewusst. Ich bin ganz grundsätzlich und aus Überzeugung für die Gleichberechtigung, vor allem was Entlohnung, Wertung der Arbeit und Stellung in der Gesellschaft betrifft. Auch wenn ich nicht glaube, dass die erste Priorität eine mehr oder weniger überflüssige Hymne wäre, so gäbe es doch einiges was man angehen sollte.

Die Messe (und auch schon die IAA) waren ein gutes Beispiel für das Mindset, das noch immer vorherrscht. Frauen haben hier eine klar definierte Rolle. Sie verteilen Unterlagen, ihr Lächeln und ihr Antlitz. Das Geschäft machen Männer. Wenn es um Inhalte geht, dann stehen leicht untersetzte Herren in Anzügen parat und können buzzworden und zutexten. Alleine in der Eingangshalle ist das Verhältnis Frauen zu Männer ca. 50:1, in den endlos langen Gängen werden Frauen vor allem hinter den Bartheken und Kaffeemaschinen dieser Welt platziert. Und ganz pfiffige Werbestrategen bewerben damit sogar USB Sticks IT Security Lösungen.

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Ich wünschte es würde sich um eine kurzfristige Geiselnahme der Weiblichkeit handeln, mein Sinn für Realitäten verheisst mir etwas anderes.
Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 25. Oktober 2005, 11:03 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Reflex

Der photische Niesreflex (v. griech.: φως phos = Licht) beschreibt das Phänomen, dass manche Menschen niesen müssen, wenn sie plötzlicher Helligkeit ausgesetzt sind (z. B. Sonnenlicht).
Wikipedia

Heute, trotz niedriger Temperaturen, wieder einmal erfahren. Der photische Niesreflex, ganz in der Tradition von Bacon, Turgenew und Büchner (Woyzeck!).
Dieser Beitrag wurde am Montag, 24. Oktober 2005, 17:54 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Fremdkörper

Seit heute erlebe also auf der Systems 2005, dem Vernehmen nach "einer der größten Messen" in der IT Branche, aber was ist heute nicht das "größte", "beste", "schnellste" oder "intelligenteste". Superlativ sei gnädig.

Wir sind in der Halle A3 am Gemeinschaftsstand der WKO (dessen Design der guten alten Sendung Made in Austria mit Günther Tolar alle Ehre machen würde). Ein erster Rundgang bestätigt meinen Eindruck: Messen sind eine eigene Welt. Schon auf dem Weg zur Halle machen die mittelalten, mittelschweren Herren in mittelhübschen Anzügen mit mittelhübschen Kravatten und mittelhoher Haarflucht einen eher befremdlichen Eindruck.
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Weiter hinten in der Halle dann das Mittelstandsforum. Eine viel zu groß dimensionierte Bühne, mit viel zu vielen Stühlen für das viel zu schüchterne oder desinteressierte Publikum füllt Raum, von dem gibt es ja reichlich. Auf der Bühne ein mittelgroßer Mann, mittleren Alters, der mit grottenschlechten Folien einen noch schlechteren Vortrag unterstützt. Als er die gelbe Karte zeigt, die ihm seine Frau auf Grund der durchgearbeiteten Wochenenden in Folge eines Servercrashes gewiesen hat, ist bei den 3 oder 4 Zuschauern (Tontechniker inklusive) nicht mal ein müdes Lächeln zu sehen.
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Gleich daneben findet sich die "Innovation Area", wo man interessanterweise "Standardlösungen" anbietet. Sehr innovativ. Überhaupt finden sich dort reihenweise innovative Dinge, von WLAN über Web Content Management bis hin zu Zeta.
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Daneben ein gemeinsamer Stand von Wikimedia und ein paar anderen, die T-Shirts mit der Aufschrift "Puffiana Jones" verkaufen.
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Auf dem Rückweg zum Stand erzählt ein Mann, schätzungsweise Mitte 40, von seinen bisherigen Ehen. "Meine zweite Frau habe ich beim Scheidungstermin mit meiner ersten kennengelernt. Gehalten hat das trotzdem nicht lange, aber meine jetzige,...". Der Satz verendet im akkustischen Messegewühl.

Plötzlich das Gefühl ein Fremdkörper zu sein.
Dieser Beitrag wurde am Montag, 24. Oktober 2005, 12:27 verfasst und hat 4 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Flock live

Ist ja schon länger ein Buzz, jetzt gerade mit Herrn smeidu ein erster Blick auf flock. Schön, interessante Ideen aber definitiv weit von einer 1.0 entfernt. Mal sehen wohin es flockt.
Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 20. Oktober 2005, 15:22 verfasst und hat 3 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Das Web ist...

gerade eben per Email:

Das Web ist schliesslich kein Ponyhof.

danke. erinnert mich stark an fukami, der mit

Das Web ist kein Kindergeburtstag!

ja bereits in Dresden für Amüsement sorgte.

Ja was ist es denn nun, das Web?
Dieser Beitrag wurde am Montag, 17. Oktober 2005, 23:25 verfasst und hat 2 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Love statistics

This is exactly the reason why I absolutely love statistics. They are like life, they are just what you want them to be. Why?

Look at the figures: Austria has reportedly 20.000 weblogs. How came that figure? Did anyone count them? Nope. Is there a halfway safe method of estimating them? Nope. But how did they get the numbers?

Well, a funny french guy set up a wiki where everybody can write down nice things, because he had to talk about the European Blogosphere at a conference (however he ended up talking about French Bloggers anyway).

Now it is the merit of the Internet, that gifted you with a number. The one number to tell you how wonderful everything is.

Statistics. You gotta love them. And btw: yes Austria contributes only a tiny bit to the overall figure, but just take this as example how all the other figures might have been estimated...
Dieser Beitrag wurde am Montag, 17. Oktober 2005, 23:08 verfasst und hat 1 Kommentar. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Tech is back

But otherwise here in Web 2.0 land, the only "exit strategy" for most entrepreneurs seems to be to get bought by eBay or Yahoo. It's either that or — ew! — actually spend a decade building a viable company.

Still, people in the industry sound excited about technology again. If only they could explain what they're excited about. Yes, it's the second wave of the Internet. But this concept of "Web 2.0" seems to be like Pink Floyd lyrics: It can mean different things to different people, depending on your state of mind.

USA Today

Pink Floyd konnte ich noch nie leiden.
Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 16. Oktober 2005, 15:58 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Truism

Heute Vormittag war Paul Graham Tag. Seit längerem schon liegt sein Hackers and Painters auf meinem Tisch, Benjamin hat es mir freundlicherweise überlassen. Ich habe es vor dem Essen gelesen, um ehrlich zu sein, quergelesen. Viel in dem Buch ist richtig und auch richtig interessant. Mir scheint es dennoch wie eine Sammlung von "Small pieces loosely joined", eine Sammlung von Aufsätzen die (so glaube ich jedenfalls) schon online erschienen sind. Dennoch ein gutes Buch, gut zu lesen, voller "Wahrheiten".

Einige davon habe ich hier und anderswo schon formuliert, zB die Tatsache wie seltsam die akademische Welt und deren Publikationsritus ist. Um etwas zu machen, was potentiell viel verändert muss man in der Realität oftmals nur kleine Veränderungen machen, muss remixen und resamplen, kleine Teile zu einem neuen Ganzen zusammenfügen. Um in der akademischen Welt zu gelten, muss man idealerweise etwas tun was niemand je zuvor getan hat oder sich einer gerade unglaublich populären Richtung anschließen. Ersters hat oftmals zur Folge, dass man sinnlose Dinge so genau als möglich beschreibt, zweiteres liefert eine riesen Menge an Papers, die alsbald wieder überflüssig sind.

Nach dem Essen dann ein bisschen lesen und unter anderem auf das Ergebnis des Summer Founders Program von Graham stossen, ein Programm, welches potentielle Startups mit einer gewissen Menge Geld ausgestattet hat und damit genau jenes Hacking ermöglicht hat, von dem Graham so beharrlich schwärmt. Und darin wieder einmal einen der vielen wahren Absätze von Paul Graham gefunden, der fast schon logisch aber in solcher Präzision ausgedrückt dann doch wieder beeindruckend ist:

That's why we advise groups to ignore issues like scalability, internationalization, and heavy-duty security at first. I can imagine an advocate of "best practices" saying these ought to be considered from the start. And he'd be right, except that they interfere with the primary function of software in a startup: to be a vehicle for experimenting with its own design. Having to retrofit internationalization or scalability is a pain, certainly. The only bigger pain is not needing to, because your initial version was too big and rigid to evolve into something users wanted.


Das ist auch der Grund warum ich Herrn Fried von 37signals so gerne bei seinen Vorträgen über kleine Teams zuhöre. Wenn Vortragende das sagen was man schon lange in sich trägt, denkt, spürt und glaubt zu wissen, wenn diese Vortragenden all das gut ausdrücken können, dann fühlt man sich am Ende begeistert. Wie schon Max Goldt gesagt haben soll: "Das Publikum beklatscht am Ende nur sein eigenes Gedächtnis".
Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 16. Oktober 2005, 15:06 verfasst und hat noch keine Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Kultur

Weil in den Gedanken von Herrn smi auch derweilen kulturelle Ströme zu finden sind, seien auch hier zwei ebendieser vermerkt.

Letzten Donnerstag hat Austrofred im Schikaneder seine neue DVD Giving Gas! präsentiert, leider konnte ich der sicherlich monumentalen Premiere nicht beiwohnen, sushimaster, der für die DVDisierung jenes epochalen Filmmaterials verantwortlich ist, hat mir jedoch freundlicherweise ein Leihexemplar zur Verfügung gestellt, nach Ansicht des Oeuvres heute nachmittag, bin ich restlos begeistert. Ein ruhiger, langsamer Film, ein österreichisches Roadmovie, starring Austrofred und der türkis-metallisee farbene Opel Astra, genauso ein Modell wie ich bis September letzten Jahres auch gefahren bin.

Bei Knallgrau war man geteilter Meinung über den Unterhaltungswert, ich war jedoch wirklich bestens unterhalten. Wer die österreichische Seele kennt und eine kleine Vorliebe für schräge, skurrile Darstellungen hat, wir daran auf jeden Fall gefallen finden. Sehr beeindruckend sind auch die Bilder und die allgemeine Produktion. Aus meiner Sicht: es lebe der Individualverkehr.

Ein zweiter kultureller Höhepunkt, der ebenfalls auf Empfehlung des sushimaster den Weg auf meine Festplatte und damit in mein iTunes gefunden hat, sind Alalie Lilt. Eine wunderbare Band mit intelligenten und schönen Songs. Eingängige Melodien in schönen, ungewöhnlichen Arrangements. Derzeit neben Farin Urlaub, Kettcar, Pearl Jam und Bloc Party Dauergäste auf meiner Playlist.
Dieser Beitrag wurde am Samstag, 15. Oktober 2005, 22:18 verfasst und hat 2 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.



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Bonmot des Tages

She sings, she dances, she blogs. And she's only 19.

More to come.
Dieser Beitrag wurde am Freitag, 7. Oktober 2005, 10:09 verfasst und hat 4 Kommentare. Sie können ihn kommentieren oder über Trackback sowie den Permalink darauf Bezug nehmen.




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